Martina Keller: Ran ans Leder!

Bekenntnisse einer Fußballverrückten

“Aus dem Anekdotischen geht es über ins Gesellschaftliche, pendelt zwischen beidem, vermischt die fußballdurchtränkte Autobiographie mit linkem Zeitgeist und einer Geschichte von 50 Jahren Frauenfußball in Deutschland.”

Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 5. März 2022

Martina Keller schreibt über ihr Leben als Fußball-Verrückte aus dem Blickwinkel einer aktiven Fußball-Spielerin, die kein Spiel ihres Lieblingsvereins Borussia Dortmund verpasst. Ein Buch nicht nur für Frauen, sondern für alle, die diesen Sport lieben!

Als kleines Mädchen, mit sechs Jahren, nach der Fußball-WM in England, fing es an – und heute ist sie sechzig und spielt immer noch: bei Union 03, Bezirksliga Hamburg West. Mittlerweile könnten ihre Mitspielerinnen ihre Enkelinnen sein. Kurz: Fußball ist eine Droge für sie. Für ein Champions-League-Finale lässt sie den 50. Geburtstag ihrer Freundin sausen. Und im Urlaub auf Chios setzt sie Himmel und Hölle in Bewegung, nur um eine Fußball-Kneipe zu finden, wo sie ihrer geliebten Borussia Dortmund die Daumen drücken kann.

Seit einigen Jahren schreibt die Medizin- und Wissenschaftsjournalistin sogar Fußball-Reportagen, zum Beispiel über Bibiana Steinhaus. Kurz: Fußball ist das Leben von Martina Keller. In ihrem persönlichen Bekenntnis erzählt sie die Geschichte dieser großen Liebe, die ja immer auch etwas Verrücktes, Irrationales, manchmal vielleicht Ungesundes hat.

Aber Fußball war immer mehr als nur ein Sport für sie. Fußball war zugleich auch ein Akt der Emanzipation: Als Mädchen tun, was Jungs tun, mit Körpereinsatz spielen, sich behaupten, Räume erobern. Kein aseptischer Sport wie Volleyball, der den Mädchen der Baby-Boomer-Generation viel selbstverständlicher zugestanden wurde. So ist ihre Bekenntnis auch eine Zeitreise über das wachsende Selbstbewusstsein von Frauen diesseits und jenseits des grünen Rasens. Vor allem anderen aber ist es eine Liebeserklärung an den Fußball, wie ihn alle mögen – voller Leidenschaft und Hingabe, wie es die Leser*innen von Axel Hacke, Christoph Biermann und Frank Goosen schätzen!